Sandra E. Mae
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WRITING

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Kurzgeschichten - SHORTSTORIES
Sandra E. Mae ist aktive Autorin auf der Literaturplattform story.one. Im Dezember 2021 erreichte sie bei der Literaturchallenge von story.one und dem ORF mit ihrer Weihnachtsgeschichte "HERZ ROT LEUCHTEND" den zweiten Platz - von über 500 eingesandten Texten. Sie sammelte als story.one-Autorin mittlerweile knapp 9.000 Views, Tendenz steigend.

SANDRA E. MAE IS AN ACTIVE AUTHOR ON THE STORY.ONE LITERATURE PLATFORM. IN DECEMBER 2021, SHE TOOK SECOND PLACE IN THE LITERARY CHALLENGE ORGANIZED BY STORY.ONE AND ORF WITH HER CHRISTMAS STORY "HERZ ROT LEUCHTEND" - OUT OF MORE THAN 500 TEXTS SUBMITTED. AS A STORY.ONE AUTHOR, SHE HAS NOW COLLECTED ALMOST 9,000 VIEWS AND COUNTING.

AUSZÜGE

HERZ ROT LEUCHTEND
[...] Das Getöse, Gewirble und Geschwurble verblasst in der Ferne wie verwehter Schnee als ich die Tür hinter mir schließe, die Einkaufstaschen lieblos auf den Boden fallen lasse, Mütze und Mantel ablege. Es ist kalt. Die Kerze im Flur flackert, sie füllt die Wohnung mit dem Duft nach Apfel und Zimt. Ich lasse mich auf die Couch fallen. Aus dem Wohnzimmerradio ertönt "It's beginning to look a lot like Christmas" von Michael Bublé. Die Weihnachtsdeko am Fenster - es ist ein Stern - taucht das Zimmer in fahles, schwummriges Licht. Ich greife zur Keksdose, nehme mir ein Stück Lebkuchen. Selbstgemacht. Von Mama. Wenig Zucker, viel Liebe. Mandelsplitter obendrauf. Schokostreusel. Er schmeckt genauso wie er aussieht: herzhaft.
Wieviele Weihnachten noch wird dieser Lebkuchen in meiner Keksdose sein? Wie viele Male noch werde ich in den Genuss kommen, ihn mit einem wohligen Seufzen auf der Zunge zergehen zu lassen? Ich schreibe Mama eine SMS: "Der Lebkuchen ist sooo gut." Und sie antwortet: "Freut mich, wenn er schmeckt." Daneben ein Herz-Emoji. Rot. Leuchtend. Wie oft und wie viele Herz-Emojis wird mir Mama noch schicken können? (...) Ich denke an Oma. Daran, wie sie im Krankenbett liegt, die Augen weit aufgerissen, den Rücken wund gelegen, die Finger knochig und das Gesicht eingefallen. Ich denke an meinen Vater, der ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn haucht und: "Frohe Weihnachten, Mama", sagt. Omas Gesichtsausdruck ändert sich nicht, sie erkennt meinen Papa nicht. Schon seit einigen Jahren nicht mehr. Ich spüre einen Kloß im Hals, spüle ihn mit einem großen Schluck Zimtlikör mitsamt der Erinnerung weg und greife nochmal zum Handy. "Mama, seid ihr Zuhause? Kann ich vorbeikommen?" [...]
© S.E. MAE / STORYONE

ALICE
[...] Sie wusste nicht, was „Verrücktsein“ bedeutete, aber es musste wohl etwas anderes sein als das, was die Leute für normal hielten. Das war auch gar kein Problem für Alice. Sie hatte ihre eigene kleine Welt, ihr Paradies aus saftigem Gras, bunten Blumen und großen Obstbäumen, aus prachtvollen Farben und wundervollen Düften, aus Bienen und Käfern und Ameisen und unsichtbaren Flügeln. Sie brauchte keine anderen Kinder. Sie brauchte überhaupt niemanden. Außer Abenteuer vielleicht. Und als das weiße Kaninchen das erste Mal auftauchte, da ergriff Alice es – das Abenteuer. Oder es ergriff Alice, so genau wusste sie das nicht. Aber plötzlich war es da, und Alices Neugierde war stärker als ihre Angst, und die Sehnsucht nach etwas, das sie nicht benennen konnte, größer als die Vorsicht, die man ihr eingebläut hatte.
Und so folgte sie dem weißen Kaninchen, das eines sonnigen Vormittages im Garten saß; und sie folgte ihm durch die Hecken hinaus aus dem Garten übers Feld, hinauf zum Wald, dorthin, wo die Schatten lang und die Stimmen laut waren. Ihr Herz schlug schneller als ihre Beine sie trugen, aber sie folgte dem Kaninchen bis zu einer Lichtung, wo es einen Haken schlug und im Dickicht verschwand. Und Alice stand da, mitten im Wald, und die Bäume schienen ihr zuzuflüstern: „Komm, Alice. Auf die andere Seite. Dort gibt es mehr.“ Keiner konnte ihr sagen, was „mehr“ war, und ob es so viel besser oder schlechter wäre als das, was ihr bekannt war; doch sie wollte es haben. Also raffte sie ihr hübsches Kleid nach oben und lief tiefer in den Wald, so tief, bis alles Schwarz war, und weil sie plötzlich nichts mehr sehen konnte, merkte sie zu spät, dass sie fiel.
Aber Alice war bereits gefallen. Vor langer, langer Zeit. [...]
© S.E. MAE / STORYONE

SCHLAFLOS
[...] Da fährt es ab, das Gedankenkarussell, dreht und wendet sich, schäumend schaukelnd wie Wellen. Wellen, die sich aufbäumen, die sprudeln und spucken und an der rauen Felswand brechen. Da singen und schnattern sie in mir, die Ängste, die Zweifel: nagen an meinem Hirn wie kleine gefräßige Zombies, blutrünstig und unersättlich, spitz und scharf wie Messer. Da laufen sie, die Gefühle, heiß und kalt meinen Rücken hinab, schrillen laut und leise in meinen Ohren, umgarnen mich hell und düster; und sie schubsen mich an, rufen mir zu, fordern mich zum Tanze auf. Ich will aber nicht tanzen.
Ich will es still. Ich mag still. Draußen und drinnen. [...]
© S.E. MAE / STORYONE

SCHNEEWITTCHEN
[...] Frisches, warmes, rotes Blut, das in kleinen Rinnsalen über ihre schneeweiße Haut glitt, wie heiße Himbeersauce über eine Kugel Vanilleeis. Er seufzte, halb irritiert, halb erregt, und starrte zu seinen Füßen auf sie hinab, wie sie so da lag, reglos, starr und wunderschön. Die Augen hatte sie noch halb offen; seelenlose, ausdruckslose Kristalle, die ihren Glanz verloren hatten. Ihr rabenschwarzes Haar war nass. Nass von Blut.
Er seufzte noch einmal, stieg über sie hinweg und zündete sich eine Zigarette an. Der Rauch zog leichte Fahnen im fahlen Kellerlicht. Ja, dachte er. Ich habe es getan. Wieder. Sie hätte nicht weinen sollen. Nicht schreien. Nicht nach ihm treten. Oh, er hasste es, wenn sie nach ihm traten. Aber er mochte es, wenn sie schrien. Weinten. Sonst war immer ER derjenige gewesen, der geschrien, der geweint hat. Ja. Er erinnerte sich. An damals, als er schwach gewesen war. Aber das war lange her. Zu lange. Und hatte ihn so viele Tränen gekostet, dass er keine einzige mehr übrig hatte. [...]
© S.E. MAE / STORYONE

SEELENWANDLER
[...] Es kann das ehrliche Lächeln sein, das sie dir schenken. Ein nettes Wort. Eine Geste des Trostes. Ein ansteckendes Lachen. Eine freundliche Begrüßung. Eine inspirierende Geschichte. Ein unspektakulärer “Schmäh”. Etwas, das dir für einige wenige Momente den Eindruck vermittelt, in Zuckerwatte eingewickelt zu sein; wohlbehütet, weich und wunderbar. Als ob die Welt da draußen still stehen, mit all ihren Sorgen und Nöten verblassen würde.
Diese Menschen müssen keiner speziellen Gesellschaftsschicht, Berufssparte oder Religion angehören. Keine spezielle Haar- oder Hautfarbe, Stimme oder Körperform besitzen. Kein spezielles Alter. Sie “tun” einfach “gut”, sind einfach “schön”, in dem, was sie tun, in dem, was sie sind. Ohne es zu wissen, machen sie unseren grauen Alltag ein kleines bisschen farbenfroher, unseren kalten Winter ein kleines bisschen Frühling. Ja, vielleicht ist es genau das. Vielleicht sind diese Menschen ein kleines bisschen Frühling. Egal, zu welcher Jahreszeit.
© S.E. MAE / STORYONE


Mehr dazu:
STORYONE
Romane - NOVELS

Neben Kurzgeschichten und Theaterstücken schreibt Sandra E. Mae auch Romane, vorwiegend im Bereich Mystery, Horror und Fantasy/SciFi. Derzeit arbeitet sie an der Dark-Romance-Vampirsaga "Hunter & Prey" sowie an zwei Kinderbüchern: "Tessa & Der Troll" und "Drache Daniel".

BESIDES SHORT STORIES AND PLAYS, SANDRA E. MAE WRITES NOVELS, PRIMARILY IN THE MYSTERY, HORROR, AND FANTASY/SCI-FI GENRES. SHE IS CURRENTLY WORKING ON THE DARK ROMANCE VAMPIRE SAGA "HUNTER & PREY" AND TWO CHILDREN'S BOOKS: "TESSA & THE TROLL" AND "DANIEL THE DRAGON".
© 2020 SANDRA E. MAE
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